Äther


Der Blick zum Himmel ist frei bis zu entferntesten Objekten, es sei dann, andere versperren ihn. Für die Newtonsche Physik ist der Weltraum eine vollkommene Leere. Daß aber trotzdem da etwas drin ist, postulierten schon die `alten Griechen´ und gaben dem auch einen Namen: Äther. Der solle alles ausfüllen. Im 18ten Jahrhundert wurde dem Äther die Funktion zugeteilt, für Licht das Medium zu stellen, das es ihm ermöglicht, sich als Welle fortzupflanzen.

Dann wurde es ernst. Man dachte sich ein Experiment aus, den Äther indirekt zu messen, ihn damit nachzuweisen. Michelson und Morley bauten Ende des 18ten Jahrhunderts ein Meßgerät, das die Differenz der Laufzeit des Lichts in zwei Richtungen maß, in Richtung der Drehung der Erdoberfläche sowie der Erdumlaufbahn um die Sonne und quer dazu. Der Meßeffekt sollte daraus entstehen, daß aus der Erdbewegung ein Fahrtwind von Äther entstehe, der das Licht bei Gegen"wind" langsamer und bei Mit"wind" schneller nache. Das müßte sich im Vergleich zu dem Lichtstrahl, der quer dazu verläuft aufzeigen. Die Ergebnisse waren enttäuschend und mit der Fahrtwind-Theorie unvereinbar. Damit herrschte Ratlosigkeit.

Was machte Einstein daraus? Um es kurz zu machen: er schaffte den Äther als festen Bezugspunkt ab und erklärte die Welt ohne ihn rein relativ. Das Ergebnis ist bekannt, die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie. Sie kommen ohne einen festen Bezug, also ohne absolute Geschwindgkeiten aus, alles ist relativ. In zwei Raumschiffen, die sich im Weltall begegnen, ist damit nicht feststellbar, welches von beiden sich bewegt und welches nicht, so sein Beispiel.

Ein anderer machte aber etwas mit dem Äther: Maxwell. Er schuf Formeln für die elektromagnetischen Vorgänge. Aus `Abschied von der Weltformel´, Robert B. Laughlin, Nobelpreis 1998: "In Maxwells Denken war der Äther, als er die heute von uns verwendeten Beschreibungen des Elektromagnetismus erfand, fest verankert. Er stellte sich elektrische und magnetische Felder als Verlagerungen und Flüsse des Äthers vor und entlieh sich Mathematik aus der Flüssigkeitstheorie, um sie zu beschreiben."
Diese äußerst erfolgreichen Formeln haben sich aus einem physikalisch richtigen Entstehungsgedanken entwickelt. Die Konsequenz: sie brauchen als einzige in der gesamten Newtonschen Physik nicht relativistisch korrigiert zu werden! Eine Eigenschaft, die zu erklären die Fachwelt zur Verzweiflung treibt. Relativistisches entsteht nämlich nur bei Bewegungen gegenüber dem Äther, nicht bei Bewegungen des Äthers selbst. Hendrik Antoon Lorentz fand aus den Formeln sogar noch den relativistischen Faktor. Lorentz war der bedeutendste Gegner von Einsteins Diktat, daß es einen Äther nicht gäbe. Die Maxwellschen Formeln und die Findung des relativistischen Faktors hätten ohne einen Äther nicht entstehen können. (Man stelle sich die heutige Technik ohne Maxwells Formeln vor!)

Zu dem Vorgenannten, das der Abschaffung eines Äthers durch Einstein entgegen steht, kommt noch mehr. Zeitdilatation läßt sich als reale physikalische Größe nur durch das Vorhandensein eines Äthers erklären. Die Gravitation leitet sich ebenfalls aus seiner Existenz ab, ohne daß dabei noch eine Kraft oder gar eine Raumzeit erforderlich ist und auch Trägheit ist ein Produkt aus der Existenz des Äthers. Wenn ein Ding in der Natur in so vielen grundsätzlichen Geschehnissen mitspielt bzw. sie erst ermöglicht, ist ausgeschlossen, daß es ein Phantom, also ein Nichts ist, wie Einstein postulierte.

Die heutige Forschung zeigt außerdem folgendes auf (wieder aus Laughlin´s Buch): "Aufgrund nachfolgender Studien mit großen Beschleunigern verstehen wir inzwischen, daß der Raum eher einem Stück Fensterglas als der idealen Newtonschen Leere ähnelt. Er ist mit einem normalerweise transparenten `Stoff´ gefüllt, der aber sichbar gemacht werden kann, wenn man so hart trifft, daß ein Teil heraus geschlagen wird. Die moderne, jeden Tag experimentell bestätigte Vorstellung des Raumvakuums ist ein relativistischer Äther. Wir nennen ihn nur nicht so, weil das tabu ist.

Damit ist der Äther, was immer das auch sei, an vielen seiner Wirkungen nachgewiesen, zu denen in Zukunft sicherlich noch mehr kommen werden. Das unphysikalischste, was es in Natur und Geist überhaupt gibt, psychologische Empfindlichkeiten von Individuen, verhindern aber, daß Äther zu Äther gesagt werden darf, der Begriff wäre nach Laughlin "wegen seiner früheren Verbindung mit der Opposition gegen die Relativität extrem negativ besetzt". Laughlin schreibt aber weiter: "Das ist bedauerlich, weil er ohne diese Konnotationen relativ gut einfängt, wie die meisten Physiker über das Vakuum denken". Darüber kann ein normaler Mensch nur unverständlich den Kopf schütteln ob solcher Zickigkeiten von sich als ernsthaft und sachbezogen verstehenden Physikern. Wenn die alten Griechen mit ihrer Postulation eines Stoffes im leeren Weltraum, der, wie nun erkannt, zwar nicht `Newtonscher´ Natur ist sondern völlig masselos (nach Paul Dirac `negative Materie´), Recht haben, und das steht nun zweifelsfrei fest, gibt es nur eine Möglichkeit, die Sache zu einem vernunftbegründeten Ende zu bringen:

Und es gibt den Äther doch!

Was der Äther ist, ist eine ganz andere Frage und damit Forschungsaufgabe. Die Konsequenz?
Einsteins Relativitätstheorien können so nicht stimmen und, sie stimmen auch nicht (siehe hier in spezielle und allgemeine Relativitätstheorie), obwohl ihre mathematischen Formeln äußere Naturerscheinungen als Hardware der Natur richtig darstellen. Das aber ist Technik und keine Physik. Physik ist die Erkundung der Software der Natur, ihrer Funktionismen.
Die Software der gesamten Mechanik der Natur sind z. B. drei Prinzipien, die drei Newtonschen Gesetze. Die sich aus der Existenz des Äthers ergebenden neuen Prinzipien betreffen dann die Nicht-Newtonschen Vorgänge der Natur wie Zeitdilatation, Gravitation, Trägheit und vielem in der Teilchen- wie Quantenphysik.


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